Zweite Gänge | Pordenone With Love
SPEISEN / Zweite Gänge

Zweite Gänge

Das Panorama der zweiten Gänge ist sicherlich vielseitig, wobei das Fleisch einen Ehrenplatz einnimmt.

Auch wenn das Rindfleisch vor allem zur Zubereitung des Gesottenen und für Ragouts (Gulasch) verwendet wird, werden aus einigen Teilen dieses Tiers die ungewöhnlichsten Gerichte zubereitet: die Trippe (Kutteln, Teile des Magens, die gewöhnlich in Brühe oder Tomatensauce serviert werden), die Nervetti – häufig auch als Vorspeise serviert – und die Lingua salmistrata (gepökelte Zunge).

In diesem waldreichen Land darf natürlich auch das Wild nicht fehlen. Vom besonders geschätzten Wildschwein bis zum Reh und von Hasen bis zum Fasan. Die Bratensaucen passen hervorragend zur frischen oder gerösteten Polenta, die nie bei diesen Gerichten fehlt. Erwähnenswert ist auch das Schwein, von dem die Bauerntradition sagt, dass „man nichts wegwirft“. Neben dem bereits erwähnten Muset, das mit der Brovada (in Essig eingelegte rote Rüben) serviert wird, ist nicht der Sauc zu verpassen (Bondiola aus der Region um Pordenone), deren Masse dem des Cotechino ähnelt, dem aber weitere Teile des Tiers hinzugefügt werden (Muskel- oder Zungenfleisch) abgebunden in Rotwein (Cabernet oder Refosco). Hervorragend sind die Costa co le verse (Rippchen mit Wirsing), die Luganeghe (Salsicce) und die Figadei (Leber). Häufig werden an den Tafeln Pordenones auch Fleischklößchen (der Tradition nach auch kalt serviert), die Ossobuchi, die Schweinshaxe und die Porchetta.

Sehr verbreitet als zweite Gänge sind auch die Hoftiere: neben den klassischen Hühnern und Truthähnen sind auch die Enten, Perlhühner und Kaninchen sehr verbreitet (Schmorkaninchen und nach Jägerart). Ein absolut typisches Gericht Pordenones, das die Verwendung des Schweinefleischs vorsieht, ist der Radicio und Fasioi co le frisse, Winterradicchio, sämiger und kalter Bohneneintopf und gewürfelter, ausgelassener Speck. Eine wahre Leckerei!

Natürlich fehlt auch nicht der Fisch in der Küche des westlichen Friauls, aber er ist sicher nicht das Hauptgericht. Charakteristisch ist die Regna (Räucherhering), die stets am ersten Tag der Fastenzeit auf dem Tisch steht. Traditionell wird sie mit weißer, ganz fein geschnittener Zwiebel, reichlich Öl und Petersilie serviert. Verbreitet sind auch die Sardellen, vor allem frittiert oder mariniert. Hervorragend sind auch die in der Pfanne mit reichlich Öl gebratenen Masonette (Krebse). Klassische Gerichte sind der Baccalà (Stockfisch) und der Bisat (Aal), die mit der unverzichtbaren Polenta serviert werden. Sehr verbreitet ist auch die Forelle, auch geräuchert, dank der zahlreichen in der Region vorkommenden Zuchten.

Häufig findet man auf den Tischen Pordenones die Frittate. Klassisch mit Salami (charakteristisch am 25. April anlässlich des Festes des Stadtpatrons von Pordenone, dem Hl. Markus), mit Zwiebeln oder Salsiccia, und sicher nicht zu verpassen mit dem Grisol oder Scolpit, mit den Bruscandoi oder mit den Sciosi (Schnecken). Wunderbar mit den Moleche (Krebse zur Zeit der Häutung).

Einzigartige Gerichte, der Frico (frittierter Käse, auch mit Kartoffeln und Zwiebeln) und die Pastissada (überbackene Polenta mit Pilzen oder Sauce oder Salsiccia oder Ragout).
Als Begleitung der zweiten Gänge dürfen die Pilze, die Sciosi (Schnecken), die hervorragenden Kartoffel von Ovoledo, neben dem stets vorhandenen Gartengemüse nicht fehlen. Als besondere Beilage oder hervorragende Vorspeise, die Fiori de suca (Zucchiniblüten) die Fiori de cassia (Akazienblüten), die durch einen leichten Teig gezogen und frittiert werden.

(Quelle: Touring Club Italiano “Pordenone e provincia” – Autor: Michela Zin)