DIE FARBEN DES HERBSTES | Pordenone With Love
SPORT / Radsport

DIE FARBEN DES HERBSTES

Die vorgeschlagene Tour hat die Zielsetzung, die herbstlichen Farben unserer Berge zu bewundern. Es ist gleich zu erwähnen, dass es sich um eine Strecke handelt, die ein wenig Training erfordert und auf jeden Fall ein Fahrrad mit einer Gangschaltung. Zur ersten Voraussetzung ist anzumerken, dass wie uns nicht „schämen“, auf einigen kurzen Abschnitten vom Rad abzusteigen. Darum empfehlen wir die Kombination aus Zug und Fahrrad. Wir beginnen in Sacile mit dem durchgehenden Zug nach Gemona del Friuli über die 1930 eröffnete Bahnstrecke, die von zahlreichen, auch gewagten Brücken gekennzeichnet wird die gebaut wurde, um das komplizierte System der Flüsse zu überwinden, die von der westlichen Hochebene des Friaul herabkommen. Weiter geht es über die Straße, die in Richtung Alta Carnia führt, entlang am Lago dei Tramonti (besser bekannt als Lago di Redona), wieder hinauf in das grüne, frische und ruhige Tal des Flusses Chiarsò, um dann schließlich in die spektakuläre und landschaftlich einmalige Ebene des Tagliamento hinab zu fahren. 

Wir steigen am Bahnhof von Meduno aus (0,0 km) und biegen in die gleichnamige via della Stazione und erreichen den Kreisverkehr, wo wir an der dritten Ausfahrt abfahren, in Richtung: Tramonti–Passo Rest. (Wenn man an der zweiten Ausfahrt in Richtung Toppo ausfährt und einen kleinen Schlenker macht (circa 700-800 m), kann man die Ruinen eines Schlosses erreichen). Wir fahren weiter in Richtung Meduno, rechts finden wir eine kleine Kirche vor, die S. Bartolomeo geweiht ist und uns gegenüber ein schöner erster Eindruck der das Tal umgebenden Berge: Der Col della Luna liegt weiter hinter dem Monte Raut. Die Straße, die wir nehmen und entlang des Tals des Flusses Meduna führt, ist recht eng, sehr kurvenreich und ohne einen mit dem Rad befahrbaren Rand. Daher ist es besser sich rechts zu halten, um dem glücklicherweise nicht sehr starken Verkehr (so weit wie möglich) fernzubleiben, der von hinten ankommt. 

Der Ort Meduno (bis hier 2,00 km) ist nett und ordentlich und präsentiert sich dem Reisenden mit durchweg renovierten Häusern nach dem schrecklichen Erdbeben von 1976. Die alte Pfarrkirche Santa Maria von Meduno (1186) bewahrt ein Gemälde des venezianischen Malers G. B.Piazzetta, „La Madonna con Santi”. Interessante Ortschaften sind auch Sottomonte und Navarons (aus dem Friaulischen: Ort in einem Gletschertal der Berge). Nach dem Ort sind sie Häuser weiter verstreut und mit leichten idealen Steigungen, um die Muskeln aufzuwärmen, durchquert man die Dörfer: Pitagora, Romaniz, Avon (bis hier 5,7 km) und man bewundert die schönen Bergkämme ohne dabei zu merken, dass man an der Ponte Racli angekommen ist (bis hier 7,0 km). Die 1952 gebaute doppelt gebogene Staumauer sperrt das Tal ab, verbindet den rechten Teil des Flusses Meduna in Richtung Chievolis und bildet den Lago di Redona. 

Die Abwässer werden nach Maraldi geleitet und dann zur Versorgung des Kraftwerks in Colle kanalisiert. Wir fahren weiter nach rechts, lassen zu unserer Linken die Staumauer und die Schleusen, die den Wasserstand des Sees regulieren und erreichen Redona. (Während des Sommers, wenn der See den Tiefststand erreicht, kann man noch die alten Häuser des Dorfs sehen, die überflutet wurden). Auf der Straße die links entlang des Sees in der Ortschaft Miar führt (bis hier 8,5 km), treffen wir auf eine Rampe, die wir angehen, um die Muskeln vor den nächsten Steigungen zu testen und, um in der oben befindlichen Bar etwas zu trinken. Andernfalls folgen wir der SS 552 bis zur Ponte Chiarsò (bis hier 10,6 km), wo wir nach rechts auf die SP 57 abbiegen und den Schildern nach Clauzetto, Grotte di Pradis folgen. 

Die Straße, die in das gleichnamige und vom Fluss Chiarzò durchflossene Tal führt, liegt im Schatten und führt mit Abschnitten mit unterschiedlichem Höhenunterschied in die Berge. Der Wald entlang der Straße ist sehr dicht. Es gibt nur wenig Verkehr, mit Ausnahme der Sommersaison aufgrund der touristischen Anziehungskraft der Höhlen von Pradis. Die Landschaft ist jedoch so natürlich, dass die Stille lediglich vom Fließen des Wassers des Wildbachs, der den See speist, unterbrochen wird. An einigen breiten natürlichen Lichtungen öffnet sich der Wald zur Rechten und man kann von verschiedenen Stellen aus den Monte Ciaurlec erblicken (1168). Nach einigen kleinen Steigungen und manchen kurzen Sprintpassagen passieren wie die Ortschaft Tallon, die Reste eines alten Hauses, bis dass wir auf der rechten Seite beginnen, das klare Wasser des Flusses Chiarzò zu sehen und dann gelangen wir zur Verbreiterung von Campone Ortschaft Grisa (bis hier 16,5 km – 448 m üNN.). 

Ortsteil Tramonti di Sotto, das Dorf zeigt sich mit einer gut restaurierten Kirche mit Glockenturm, einer schönen Sonnenuhr und wenigen Häusern, die vorwiegend in der Ferienzeit von Auswanderern oder Bewohnern der Ebene bewohnt werden. Auch hier wurden die Häuser nach dem Erdbeben restauriert und glücklicherweise haben viele den historischen Stil beibehalten. Wir setzen den Anstieg fort und passieren nachfolgen: das Dorf Pagnach, die Ortschaft Belloz, der Wasserspeicher des Aquädukts, an der kommenden Abzweigung geht es weiter nach links, es sei denn man möchte kurz nach rechts abfahren, um die charakteristische Häusergruppe zu besichtigen, die leicht ansteigende Ortschaft Zulian, den Meilenstein 18 km in Clauzetto auf der Rechten, die Ortschaften Sciaf, Valent, Sgualdin, bis das wir in Piani ankommen, dem höchsten Punkt unserer Tour (675 m üNN. – bis hier 20,00 km). 

Es geht weiter die Abfahrt genießend, vorbei an einem Agritourismus auf der Rechten und wir gelangen ohne Anstrengung zur Kreuzung von Gerchia (bis hier 22,80 km). Links befindet sich ein Gasthaus, wo man zur entsprechenden Tageszeit zu Mittag essen kann und von einfachen und freundlichen Menschen empfangen wird. Der Ort bietet, wenn man will, eine Reihe von sehenswerten Möglichkeiten: die herrlichen Grotte Verdi di Pradis, die man besuchen kann, indem man eine lange Reihe von Treppen hinabsteigt, um dann die Grotta della Madonna zu erreichen, in der Spuren einer prähistorischen Siedlung gefunden wurden. Wenn die Zeit nicht reicht und es geöffnet ist, können wir das Museum rechts vom Gasthaus besuchen. Unsere Tour führt weiter nach rechts auf die via Pradis di Sotto und wir erreichen ohne Anstrengung rechts die via Blarasin, Schild nach Clauzetto, und am Orteingang treffen wir auf eine alte Schule, wo der Luftpionier Ugo Zannier in den 20-er Jahren ein Segelflugzeug namens Friuli konstruierte. 

Wir fahren weiter über die Hauptstraße des Dorfs, bis zum Erreichen der Kirche S. Giacomo (bis hier 26,30 km), die auch Kirche “dai spirits” genannt wird, weil vor 2 Jahrhunderten am 1. Julisonntag die Besessenen kamen und auf Knien die schöne Treppe hinaufstiegen, die auf die Terrasse führt, auf der die Kirche errichtet wurde. Sie ist auch wegen ihres Altars aus Carrara-Marmor, dem mit Intarsien fein verziertem Baptisterium und dem Gemälde des Malers Friulano Odorico Politi, das Johannes den Täufer darstellt, bekannt. Ein weiteres interessantes Bauwerk ist die Kirche S. Martino, die um 1503 datiert wird. De Platz vor der Kirche S. Giacomo, hat dem Ort den Namen “Balcone del Friuli” (Balkon des Friaul) verliehen, da bei guten Wetterbedingungen die Aussicht vom Tal des Tagliamento bis hin zur Adria und den Euganeischen Hügeln reicht. Wir setzen unsere Tour fort, indem wir den Kirchplatz umfahren und darauf achten, gleich nach links in Richtung Tolmezzo abzubiegen. 

Die Straße ist breit, mit einem schönen Panorama und weist eine leichte Steigung auf, die uns mit einer anschließenden Abfahrt Vito D’Asio in der via Iacopo Ortis erreichen lässt (bis hier 28,00 km). Nach dem Ende des Dorfs folgen wir an der ersten Abzweigung dem Schild Anduins und fahren vorsichtig die Kehren hinab, wobei wir vor allem auf die hochfahrenden Autos achten müssen. Anduins erreicht man schnell über die via Baquet (bis hier 31,30 km) und wenn man nach rechts fährt, geht es weiter talwärts bis zur Abzweigung auf die Provinzstraße, wo man nach rechts abbiegt und dem Hinweis nach Pinzano al Tagliamento folgt. Entlang der Abfahrt gibt es einen Brunnen (bis hier 34,40 km), für das eventuelle Auffüllen der Wasserflasche und dann, entlang der Kehren bis nach Cassiacco (bis hier 35,60 km), wo man an der ersten Steigung anhalten kann, um zur Linken den Fluss Arzino zu bewundern, der dem Tal seinen Namen verliehen hat. 

Es gibt einen Steg, den man zu Fuß aufsuchen kann, um die Geschwindigkeit des Wassers zu bewundern. Etwas weiter, an der großen Abzweigung, biegt man nach links ab, überquert die Brücke und fährt dann gleich nach rechts, Hinweis Cornino über die via Stazione und nach links in die via della Madonna, Schild nach S. Daniele (bis hier 36,20 km). Wir fahren über die Provinciale Napoleonica und nach einer engen Unterführung „Achtung bei der Engstelle“, die nach rechts abbiegt, entdecken wir auf der Linken die Bahnlinie, die wir in Meduno verlassen haben. Sie begleitet uns ein gutes Stück bis zur nächsten Unterführung, an deren Ausgang wir nach rechts fahren (bis hier 38,70 km), um den Ort Cornino „das Dorf über dem Fluss“ zu erreichen. Zusammen mit Flagona, sehenswert sind die mittelalterlichen Überreste eines alten Schlosses, und mit S. Rocco, das Dorf, das man links oben auf dem Berg sieht, sind es Ortsteile von Forgaria del Friuli. 

In diesem Gebiet gibt es viele römische Fundstücke, die von deren Präsenz bis zum II. Jh. v. Chr. zeugen. Das Gebiet war über Jahrhunderte Feudalgebiet verschiedener Herrschaften, die die Bauern zur Arbeit auf den Feldern und zur Abgabe von Steuern verpflichtete, was zu einer großen Abwanderung der Arbeitenden nach Deutschland, dem österreichisch-ungarischen Kaiserreich, Rumänien und Sibirien führte. Napoleon hat mit der Abschaffung der Feudalpflichten leicht die Lebensbedingungen verbessert. Wir gelangen zur Trattoria “Ai Glicini” (bis hier 40,30 km), wo man im Sommer im kühlen Schatten ein gutes Gläschen trinken und vielleicht ein Brötchen mit S. Daniele-Schinken essen kann. Von hier bis zum Bahnhof von CORNINO, unserem letzten Ziel, sind es noch 400 m und man erreicht ihn, wenn man nach rechts der Beschilderung nach S. Daniele del Friuli folgt. Der 1976 vom Erdbeben zerstörte Bahnhof wurde nicht wieder aufgebaut und nun steht dem wartenden Reisen ein einfaches Schutzdach zur Verfügung (bis hier 41,00 km).